Wann Fliegenfischen teuer wird..........!

 Nun.......im allgemeinen wird man bezüglich des Fliegenfischens bzw. Flugangelns mit diversen Vorurteilen konfrontiert.

Fliegenfischen ist zweifellos die Königsdisziplin was den Angelsport anbetrifft und viele rümpfen die Nase weil sie es gleichzeitig mit enormen Kosteneinsatz assoziieren. Da kommen dann Vorurteile wie: “nur was für Snobs und Gutbetuchte!“, und “kann kein Schwein bezahlen!“ und “was das alles kostet!“ .

Himmel........ ich bin weder ein Snob, noch reich, noch sonst wie bevorteilt. Aber ich gehöre eigenartigerweise zu dem erlesenen Kreis der Flugangler. Warum? Es ist äußerst spannend mit der Fliege den Fischen  nachzustellen. Zudem ist das Flugangeln sicherlich eine der gesundesten Angelarten (durch die ständige Bewegung) und erfordert ein nicht unerhebliches  Basiswissen bezüglich Fliegenmuster, Wasserlesen und Gerätekunde. Aber ist das Fliegenfischen wirklich elitär und teuer?Meine Antwort: Es kann so sein.........muss aber beileibe nicht!

Wer seine Gewässer so aussucht das sie vom Preis des Erlaubnisscheines im normalen Rahmen bleiben hat schon viel gewonnen. Fischarten die auf die Fliege gehen gibt es genug...........es sind fast alle die man als Angler kennt und befischt. Die Flugangelei ist zudem an fast jedem Gewässer möglich.Nun.......eine Anfängerausrüstung ist auch für relativ bescheidenes Geld zu bekommen. Es empfiehlt sich zwar hier 200 bis 300 Euro zu investieren, aber wer will kommt auch günstiger weg (bei Billigangeboten unter 100 Euro leidet der Spaß und man bekommt nicht wirklich einen Eindruck von der Schönheit und Eleganz der Flugangelei).Auch Kurse sind zu erschwinglichem Gebühren zu buchen. Wer das nicht mag oder nicht finanzieren möchte kann  sich  auch alles selber beibringen (wie ich auch vor vielen Jahren tat). Allerdings empfiehlt sich dann das Studium entsprechender Literatur etc. .Aber wann ist das Fliegenfischen denn nun wirklich teuer? Nach diesen einleitenden Phrasen kann ich mit Sicherheit behaupten..........der Fliegenfischer selber.......sie und ich machen es kostspielig!

Jeder der dieses Hobby betreibt entscheidet selber, ob er kostenintensiv und elitär fischt, oder ob er für wenig Geld seinem Hobby nachgeht und mitunter nicht teurer wegkommt wie der Grundangler oder Spinnangler.Es fängt an bei der Auswahl der Gewässer, der Zielfische und dem Gerät und geht weiter über die Risikobereitschaft bei der Köderpräsentation und der Bereitschaft Freizeit und Herzblut in das Hobby zu stecken.Sicher.......wer sich an der Soca in Slowenien eine Marmorata zum Ziel setzt, der muss damit rechnen zu entsprechender Zeit eine gewisse Anzahl an Tageskarten zu lösen für die man sicherlich im Schnitt 60-70 Euro bezahlt! Aber wer am heimischen Vereinssee auf Rotfeder, Döbel oder Forelle angelt.......der bezahlt halt nullkommanix!

Wer Fische fangen will, die es zuhause am Vereinsgewässer nicht gibt,.............klar.......der muss ein Stück weit fahren und eine Tageskarte erwerben (zu diesem Kreis gehöre ich auch).

Teuer wird es auch wenn die Zielfische nicht wollen. Schnell entwickelt der passionierte Flugangler Ambitionen entsprechende Hotspots anzuwerfen. Man sieht bzw. vermutet unter einem Busch eine schöne Forelle oder einen kapitalen Döbel und schon kann man sich nicht mehr halten. Die Fliege muss ins Zielgebiet.......koste es was es wolle.Das gilt vor allem an Tagen wo unsere Fischlein partout nicht beißen wollen. Je weniger Erfolg sich einstellt, umso größer Reizen diese besonderen Stellen. Baum- und Buschforellen sind dann besonders häufig gefangene Exemplare und oft schlucken diese Exemplare die Fliege tief und geben sie wegen “Unerreichbarkeit“ nicht mehr her!

Tja.......und wie oft kostet uns das die Fliege......mal ehrlich?! Gerade wenn man nicht selber bindet kann so ein Angeltag mal gut und gerne 10 Euro kosten, allein durch den Verlust der Lieblings-Fliegen. Tagesscheine mal unberücksichtigt!Oft sind entsprechende Stellen die mit Bäumen und Büschen garniert sind regelrechte Fliegenfriedhöfe. Was steht da alles auf den entsprechenden Grabmalen: Greenwells Glory, Hexe, Iron blue Dun, Royal Coachman, Fuzzy Wuzzy........die Liste ist oft lang!Kauft man die Kunstfliegen “handgebunden“ in einem entsprechenden Fachgeschäft, so schlägt das auch wieder teuer zu Buche. Wenn man nicht in der entsprechenden Gegend wohnt  kann sogar eine entsprechend lange Anfahrt nötig sein um überhaupt ein Geschäft zu erreichen, welches die gewünschten Artikel  (inklusive Gerät) veräußert.Und aus entsprechender Eigenerfahrung kann ich nur bestätigen: Meistens sind die gewünschten Erfolgsmuster immer dann wenn man hinfährt “gerade bestellt“ oder “zur Zeit ausverkauft“.Hilfe um dieses Dilemma zu umgehen bieten die Möglichkeiten zum einen seine Fliegen in einem Internetshop bzw. –auktionshaus zu erwerben, oder aber selber zu binden.Auch dann machen wir unser Hobby wesentlich erschwinglicher.Gibt es ein schöneres Gefühl mit einer selbstgebundenen Fliege einen schönen oder gar kapitalen Fisch zu fangen? Ich glaube kaum!

Abschließend möchte ich noch einmal bemerken:Fliegenfischen oder die Flugangelei ist nicht elitär und muss auch nicht teuer sein. Sicher......Jedes Hobby kostet Geld, aber im Gegensatz zu anderen Hobbys wie Golf, Tennis oder gar der Motorsport ist die Fliegenfischerei erschwinglich und nicht wesentlich teurer wie andere Angelarten auch. Sie kann fast überall und auf beinahe jede Fischart ausgeübt werden.Jeder hat es selbst in der Hand ob die Flugangelei ein Privileg ist oder ob man sie abends am Vereinssee für ein paar Stündchen ausübt um ein paar Rotfedern zu überlisten.

Wenn Fliegenfischen teuer wird...........dann hat man was falsch gemacht, oder man hat dieses billigend  in Kauf genommen!

 D.Henkes

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