Beschreibung:
Die dicklippige Meeräsche hat einen
lang gestreckten kräftigen und torpedoförmigen Körper und eine graugrüne
bis bräunliche Färbung auf dem Rücken. Die Seiten des Fisches sind
silbern, oft überzogen von einem rötlichen Farbton und mit 4 bis 7
grauen Bändern (Streifen) versehen. Sie besitzt eine wulstartig
vergrößerte Oberlippe und weist 2 deutlich getrennte Rückenflossen auf,
weswegen einige Ichthyologen sie den Barschartigen einordnen
wollen. Die vordere Rückenflosse hat 4 harten Strahlen, und die
Schuppen
sind groß.
Die dicklippige Meeräsche wird durchschnittlich 30
cm groß, sie ist dann 2 bis 3 Jahre alt, und 1 kg schwer. Sie kann
Längen von bis zu 80 cm und Gewichte bis zu 7 kg erreichen. Exemplare
von um die 3 kg sind keine Seltenheit.
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Vorkommen und
Lebensweise:
Die dicklippige
Meeräsche kommt im Schwarzen Meer, an der Mittelmeerküste und an
den südeuropäischen Atlantikküsten bis England vor. Im Sommer erstreckt
sich ihr Verbreitungsgebiet auch bis nach Norwegen und zu den
Färöer-Inseln. Im Sommer wandert die Meeräsche auch in die Nordsee, in
das Kattegat und teilweise sogar bis in die westliche Ostsee. Die
Meeräsche bevorzugt steinige Küsten mit viel Algenwuchs, zeitweise ist
sie auch in Häfen und Flußmündungen anzutreffen. Sie ist dabei immer in
Küstennähe zu finden.
Die
sehr scheuen Fische ziehen in größeren Schwärmen umher, immer auf der
Suche nach Nahrung. Dabei grasen sie wie Schafe die Algen von den
Steinen und ziehen durch Häfen, an Molen vorbei oder in flache, warme
Buchten. Die Nahrung filtern sie durch ihre Kiemenfilter aus dem Wasser.
Im Winter halten sie sich im wärmeren Tiefenwasser auf, ab dem späten
Frühjahr ziehen Sie an die Küsten. Im Sommer stehen Sie bevorzugt an
Flußmündungen, ziehen hier jedoch nicht sehr weit auf. Die Meeräsche
meidet Standorte mit bewegtem Wasser (Brandung, Gezeitenströme).
Die Nahrung besteht hauptsächlich aus Algen (besonders Kieselalgen) und
Wasserpflanzen, aber auch Muscheln, Krebse, Insekten, selten kleine
Fische. Im Winter findet so gut wie keine Nahrungsaufnahme statt.Die
dicklippige Meeräsche laicht im späteren Frühjahr in Küstennähe. Die
Eier schweben knapp über dem Grund. Nach einer Woche schlüpfen die
Fische und ernähren sich von Plankton. Nach einer Jahr sind diese 8 bis
15 cm groß und werden mit 4 bis 5 Jahren selber geschlechtsreif. Die
Meeräsche ist mit der Fliegenrute zwar zu fangen, allerdings ist sie
sehr heikel und es erfordert eine geschickte und unauffällige
Präsentation einer sehr kleinen Nymphe oder Nassfliege um eine dieser
doch sehr scheuen Fische zu überlisten. Imitationen von Kleinkrebsen
bzw. gedeckte (grüne oder braune) Muster versprechen den größten Erfolg. |